Projektwoche Elisabeth-von-Thadden-Gymnasiums Heidelberg  | © DAV Heidelberg/Jörg Wöhe

Raus aus dem gewohnten Takt, rein in die unberührte Natur

9er-Projekt Heidelberger Hütte (Graubünden, CH)

21.07.2023

Gutes Essen, schöne Wanderungen und harte Arbeit. Das waren unsere Erwartungen, als wir am Montagnachmittag die Heidelberger Hütte erreichten und wir wurden nicht enttäuscht! Sobald alle die über 11 km lange Wanderung aus von der Mittelstation Ischgl gemeistert hatten, lernten wir Loisl, den Hüttenwirt kennen und bezogen unsere Zimmer. Loisl erzählte uns bei jeder Gelegenheit absurde Witze und verpasste uns Spitznamen wie „Schnuckiputz" und „Großmaul". Mit seinem ungewöhnlichen Humor war er bald sehr beliebt und erhielt von uns den Spitznamen „Hüttenlord".

Jeden Abend bekamen wir ein köstliches Drei-Gänge-Menü und einen Gruß aus der Küche serviert. Auch wenn die Vorspeisensuppe nicht allen immer geschmeckt hat, war das Essen insgesamt mit Hauptspeisen wie „Nudeln mit Bratwurst" ein wunderbarer Abschluss für die abwechslungsreichen Tage auf der Heidelberger Hütte.

Die Tage waren immer unterschiedlich. Am Dienstag, dem ersten ganzen Tag in den Bergen, wanderten wir auf den Furcla da Tasna. Das ist ein Berg etwas weiter südlich der Hütte. Auf dem Hinweg lernten wir viel von Marc (Wegewart des Deutschen Alpenvereines), der uns durch dieses Projekt leitete. Beispielsweise brauchen Wanderwege klare Führungen und Abflussrinnen für Regenwasser. Auf unseren Wanderungen begegneten wir auch vielen Tieren wie Kühen, Pferden, Eseln, Fröschen, einer Maus und Murmeltieren. Auch die Vegetation war atemberaubend. Die kunterbunten Blüten verschiedenster Pflanzen und die Orte, an denen sie es schaffen zu überleben, waren beeindruckend. Bald verließen wir die normalen Wanderwege und schlugen eine Route ein, die über steinige Hänge zu einem Bergsee führte. In diesem eiskalten Gewässer badeten wir. Die Erwachsenen trauten sich zwar nicht ins Wasser, dafür hatten wir Jugendlichen aber umso mehr Spaß.

Der See war jedoch nicht die einzige Gelegenheit, sich in eisigem Wasser zu baden. Jeden Morgen und Abend gingen einige mutige Jungs zum nahe gelegenen Fimbabach und versuchten, es möglichst lange in diesem eisigen Wasser auszuhalten.

Mittwoch und Donnerstag waren wir damit beschäftigt, den Weg zum Fimba-Pass zu verbessern. Mit Spitzhacke, Schaufel und Rechen ausgerüstet, wanderten wir erst den Weg hinauf. Dabei zeigte sich wieder mal, dass das Wetter in den Bergen schnell umschwingen kann. Erst schien die Sonne und dann schüttete es plötzlich. Auf dem Weg zurück nach unten verbesserten wir dann die Wege. Die Spitzhacken mussten Regenrinnen ausheben, während die Rechen Geröll vom Weg entfernten. Die Arbeit war zwar hart, hat aber „an den Bergseen und der frischen Bergluft viel Spaß gemacht“ (Fynn) und das praktische Arbeiten war eine schöne Abwechslung zum normalen Schulalltag. Da wir mit dem Arbeiten und den Wanderungen immer recht schnell fertig waren, hatten wir noch ein paar Challenges. In die drei Teams „Hütten Lords", „Schnuckiputzies“ und „Prinzessinnen" geteilt, mussten wir Staudämme und Steinmännchen bauen. Wir mussten Informationen zu Fragen wie „Wann würde die Heidelberger Hütte errichtet?“ sammeln und sogar ein Lied schreiben. In jeder Disziplin konnte man Punkte erreichen, sodass das Team „Schnuckiputzies" mit den meisten Punkten letzten Endes gewann.

Im Gegensatz zu den gemeinsamen Aktivitäten wurde die Freizeit von allen unterschiedlich genutzt. Es wurden Spiele gespielt, Frösche gefangen und auch gelesen. Dabei lernten sich alle besser kennen und wie Mäxle und Poker funktioniert, wissen jetzt auch fast alle.

Als wir am Freitag wieder abreisten waren alle Erwartungen erfüllt. Es gab gutes Essen, schöne Wanderungen und harte Arbeit.

Abgerundet wurde der Trip mit dem SkyFly, mit dem wir nach der 11km Wanderung zur Mittelstation an Stahlseilen hängend den Berg 307m in das Tiroler Oberland in den Ort Ischgl hinunterrasten…

Leah Bean (Elisabeth-von-Thadden-Schule, 9c)