Familienbergsteigen Klettersteigwochenende Mosel | © Deutscher Alpenverein Sektion Heidelberg 1869 e.V.

Familienbergsteigen: Familien-Mittelgebirgs-Klettersteig-Wochenende Mosel

21.06.2024

Die Wetteraussichten verhießen wechselhaftes Wetter mit starken Regenschauern. Trotzdem machten sich 21 unerschrockene Klettersteiggeher aus der Familiengruppe (10 Erwachsene und 11 Kinder) auf den Weg an die Mosel, um die dortigen Mittelgebirgs-Klettersteige auszuprobieren.

Nach der Ankunft am Freitag abend im Hof Arche in Naunheim wurde gemeinsam gekocht und im urigen, ehemaligen Kuhstall gegessen.

Der nächste Morgen brachte erst einmal Regen. So war der erste Programmpunkt kein Klettersteig, sondern eine Wanderung zur 360 m langen und 100 m hohen Geierlay-Brücke – der längsten Hängeseilbrücke Deutschlands. Am Ende der Rundwanderung wurden wir ordentlich geduscht. Trotzdem entschied unser Tourenleiter Denis, dass wir zum Mittelrhein-Klettersteig in Boppard fahren, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Der sehr einfache Klettersteig war schon abgetrocknet bzw. vermutlich dort auch nur wenig Regen heruntergekommen. Als Einstieg - insbesondere für die Klettersteigneulinge - war der mit A/B bewertete Klettersteig sehr gut geeignet. Er führte in stetem auf und ab mit ein paar kurzen Leitern und Eisenklammern entlang des Rheins mit spektakulären Tiefblicken auf den Fluss. Am Ende entdeckten wir noch einen Hirschkäfer am Stamm einer knorrigen Eiche – für die Kinder ein echtes Highlight.

Am nächsten Tag entschieden wir uns, einen deutlich schwereren Klettersteig in Angriff zu nehmen, damit die älteren Kinder auch auf ihre Kosten kommen sollten. So stand der neu angelegte „Burgenklettersteig“ in Manderscheid mit langer Seilbrücke auf dem Programm. Der erste Abschnitt, der einige C/D-Stellen aufwies, führte zu Beginn steil, teils abdrängend, etwas oberhalb entlang dem Flüsschen „Lieser“. Trotz dem sehr matschigen Steig und den rutschigen Klammern wurde dieser Teil ohne größere Probleme bewältigt. Der zweite Abschnitt (C) ging etwas felsiger und sonniger steil zur Oberburg hinauf. Dort hatten wir einen tollen Blick auf die Niederburg und die lange Hängeseilbrücke des dritten Teils des Klettersteiges. Nach einer Pause, in der wir uns mit unserem Proviant sowie leckerem, von Annette gebackenen Kuchen stärkten, ging es für die ganz hartgesottenen dann auf den dritten, mit D am schwersten bewerteten Abschnitt. Das Highlight des letzten Teils war die 60 m lange und 20 m hohe Seilbrücke, über die man hoch zum Ausgangspunkt gelangte. Leider war es aufgrund des hohen Wasserstands nicht möglich, die schweren D-Stellen zu umgehen, um direkt zu der Seilbrücke zu kommen. Wegen der großen Hitze entschieden Susanne und Fabian, sich noch in einem nahegelegenen Kratersee, einem mit Wasser gefüllten Vulkankrater, zu erfrischen. Der idyllisch mitten im Wald gelegene „Windsborn-Kratersee“ ist der einzige Kratersee nördlich der Alpen, der ständig mit Regenwasser gefüllt ist. Nach Klettersteig bzw. Kratersee traf sich die Gruppe dann noch beim Italiener, wo die Kinder mit einem Eis belohnt wurden.

Insgesamt hatten wir jede Menge Spaß und es war ein tolles Wochenende, das wir hoffentlich bald wiederholen werden!

Susanne Bonke